Arthur Schnitzler: Therese. Chronik eines Frauenlebens Therese gibt sich
nach dem frühen Verfall ihrer Familie beliebigen Liebschaften hin,
bekommt ungewollt einen Sohn, den sie in Pflege gibt. Als der später als
junger Mann Geld von ihr fordert, kommt es zur Trgödie in diesem
Beziehungsroman aus der versunkenen Welt des Fin de siècle. Erstdruck:
S. Fischer Verlag, 1928. Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2016. Textgrundlage ist die
Ausgabe: Arthur Schnitzler: Gesammelte Werke. Die erzählenden Schriften,
2 Bände, Frankfurt a.M.: S. Fischer Verlag, 1961. Die Paginierung obiger
Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des
Bildes: Heinrich Kuhn, Mary Warner à contre-jour, 1908. Gesetzt aus der
Minion Pro, 11 pt. Über den Autor: 1862 in eine begüterte, jüdische
Arztfamilie in Wien hineingeboren studiert Arthur Schnitzler selbst
Medizin und betreibt nach kurzen Krankenhausjahren eine Privatpraxis,
die er mit zunehmender literarischer Tätigkeit immer weiter reduziert.
Er lernt Sigmund Freud kennen und begeistert sich für dessen Studien zum
Un- und Unterbewußten. Gemeinsam mit Hugo von Hofmannsthal gilt er als
Kern der Wiener Moderne und ist einer der bedeutendsten Kritiker seiner
Zeit. Mit der Novelle Leutnant Gustl führt er den inneren Monolog, die
seinen Figuren assoziative Reaktionen auf ihre Umwelt ermöglichen, in
die deutsche Literatur ein. Seine Montagetechnik verwebt Klischees und
vermeintlich individuelle Reaktionen zu einem überindividuellen Typus.
Egoistische Flucht vor Verantwortung und Bindungsängste sind zentrale
Themen seines umfangreichen Werkes. Nachdem ihm 1921 nach einem Skandal
um seinen Reigen die Aufführungsgenehmigung entzogen wird, ernennt ihn
der österreichische PEN-Clubs 1923 zu seinem Präsidenten. Drei Jahre
später erhält er den Burgtheaterring und gehört zu den meistgespielten
Dramatike