Mein Ansatz zur Entwicklung der makroekonomischen Theorie beruht auf
vier Annah- men: Erstens mechten aile Studenten, die Theorie auf
mittlerem Niveau heren, einen neuen Start haben. Einige bringen gute
Kenntnisse aus Einfiihrungskursen mit, andere nicht. In jedem Fall nehme
ich an, daB sie unterschiedliche intellektuelle Vorausset-
zungenaufweisen und man nicht erwarten kann, daB sie viele spezifische
Einzelheiten behalten haben. Auf der anderen Seite gehe ich davon aus,
daB sie grundlegende Sach- verhalte sehr schnell und leicht erlernen
kennen. Zweitens wollen Studenten aktuelle Streitfragen und Diskussionen
verstehen. Warum kennen wir die Inflation nicht brem- sen? Wieso kennen
Unterbeschaftigung und Preise gleichzeitig steigen? In welchen
grundsatzlichen Fragen unterscheiden sich Friedman und die anderen
Monetaristen so griindlich von Samuelson und den Neokeynesianern? Um
diese Fragen angemessen und vollstandig zu beantworten, muB man einige
Zusammenhange begreifen. Drittens ist die Volkswirtschaftslehre heute
eine etablierte Wissenschaft, und eine wichtige Lehre des Buches ist,
daB wirtschaftspolitische Rezepte aus dem Zusammenspiel zwischen Theorie
und empirischen Befunden erwachsen. SchlieBlich besitzen wir keineswegs
aile Antworten, und kein Blickwinkel ist rich tiger als der andere. Den
Bediirfnissen derStudenten entsprechend, beginne ich jedes Teilgebiet,
wie die Bil- dung makroekonomischer Modelle oder die monetare Theorie,
auf einfachem Niveau. Ich habe mich dabei bemiiht, die zugrundeliegenden
Konzepte klar zu entwickeln. Da- nach fiihre ich sie zu aktuellen und
schwierigeren Gegenstanden. Daher beginnen die Studenten mit dem
keynesianischen Diagramm, der Quantitatstheorie des Geldes, den exogenen
Investitionen, derlinearen Konsumfunktion usw.