Die Tensorrechnung entstand urn die Jahrhundertwende und wurde von den
italienischen Mathematikern RICCI und LEVI-CIVITA, die Schuler von RIE-
MANN und CHRISTOFFEL waren, begrundet [1J. Die bekannteste
physikalische Anwendung erfuhr die Tensorrechnung in der
Relativitatstheorie [2,3J. Weitere Anwendungsgebiete sind z.B. die
Differentialgeometrie [2,4J und die Kontinuumsmechanik [2,5 bis 10J.
In den letzten Jahren dringt der Tensorkalkul immer starker auch in die
technische Literatur vor, so daB kunftig die Tensorrechnung zum ma-
thematischen Rustzeug des Ingenieurs geh6ren wird, etwa wie lineare
Alge- bra, Matrizenrechnung, Infinitesimalrechnung oder die "Methode der
fini- ten Elemente", die in vie len Konstruktionsburos schon seit
einigen Jahren zum alltaglich benutzten Werkzeug des Ingenieurs zahlt.
Der Zweck des vorliegenden Buches besteht darin, den Studierenden
ingenieurwissenschaftlicher Fachrichtungen, Doktoranden und auch bereits
in der Praxis tatigen Ingenieuren zur Erleichterung des
Literaturstudiums ein Hilfsmittel zu geben. Zur Festigung des Stoffes
werden an gegebenen Stellen Ubungsaufgaben eingeblendet, deren L6sungen
im Anhang ausgearbei- tet sind. Der mit den Namen RICCI und LEVI-CIVITA
verbundene Begriff des "abso- luten Differentialkalkuls" wird in diesem
Buch nicht behandelt. Als Ein- fuhrung in die Tensorrechnung werden aIle
Rechenoperationen in rechtwink- lig CARTESIschen Koordinaten
durchgefuhrt, d.h., es werden CARTESIsche Tensoren besprochen. Hiervon
ist Teil E ausgenommen, in dem allgemeine Koordinatensysteme zugrunde
gelegt werden.