Das Angebot an Lehrbtichern zum Programmieren in Computer-Sprachen alier
Arten ist enorm, und der erforderliche Aufwand, urn einen entsprechenden
Lehrgang zu ver- fassen, ist durchaus nicht unbedeutend. Die Herausgabe
dieses Studienbuches erfor- dert unter diesen UmsHinden eine
Begriindung - fast sogar eine Rechtfertigung. Es geht mir hier vor aliem
darum, das Prograrnmieren als eine eigenstandige Disziplin, als das
systematische Konstruieren und Formulieren von Algorithrnen,
einzuflihren. Algorithmen sind Rezepte flir Klassen von
Datenverarbeitungs-und Steuerungsprozes- sen im allgemeinsten Sinn. Sie
solien solide Gebaude von logisch, zuverlassig und zweckmafl, ig
konzipierten Bausteinen darstelIen. Der Sinn des Programmierers fill
exaktes und methodisches Vorgehen solI vor allem geschiirft werden durch
die Betonung von Problemkreisen und Techniken, die fUr das Programmieren
an und fUr sich typisch sind, unabhangig vom Anwendungsgebiet, aus dem
eine bestimmte Programmieraufgabe gerade stammen mag. Aus diesem Grund
wird hier kein Anwendungsgebiet als Selbstzweck hervorgehoben; die
Aufgaben und Beispiele sind lediglich auf Grund ihrer Eignung zur
Veranschaulichung, rtlgemeingiil- tiger Probleme und Losungsmethoden
ausgewiihlt. Ebenfalls mehr in den Hintergrund tretensolI die gewiihlte
Programmiersprache; sie ist Werkzeug, aber nicht Endzweck. Es solI nicht
das vordringliche Anliegen eines Programmierkurses sein, Perfektion in
der Handhabung alIer Details einer spezifischen Sprache zu vermitteln.
Die Sprache oder Notation solI hingegen die wesentlichen und typischen
Bestandteile von Algo- rithmen klar, verstandlich und auf nattirliche
Weise widerspiegeln und auf die grundl& genden Eigenschaften und Grenzen
von digitalen Rechenanlagen Rticksicht nehmen.