Übermäßiger Optimismus bei der Schätzung von Absatzmengen sowie andere
systematische Prognosefehler sind ein häufiges Phänomen der
Unternehmensplanung mit einem mehrjährigen Zeithorizont. Guido Pieroth
entwickelt ein ökonomisch- psychologisches Modell des Prognoseverhaltens
zur Erklärung der Ursachen solcher Prognosefehler. Die ökonomische
Theorie unter der Annahme perfekter Prognosefähigkeiten dient dabei als
Kern. Das resultierende Teilmodell kann die Wirkungen von
Situationsbedingungen wie Planentstehungskontrollen, Erfolgskontrollen,
Ressourcenpräferenz und Identifikation mit dem Unternehmenserfolg
erklären. In einem zweiten Schritt lockert der Autor die Annahme
perfekter Prognosefähigkeiten auf und berücksichtigt kognitive
Begrenzungen auf der Basis der Theorie der kognitiven Dissonanz.