\Angeregt durch eine zufällige Beobachtung forschen wir seit einer
Reihe von Jahren bei den verschiedensten Formen und Symptomen der
Hysterie nach der Veranlassung, dem Vorgang, welcher das betreffende
Phänomen zum ersten Male, oft vor vielen Jahren, hervorgerufen hat. In
der großen Mehrzahl der Fälle gelingt es nicht, durch das einfache, wenn
auch noch so eingehende Krankenexamen, diesen Ausgangspunkt
klarzustellen, teilweise, weil es sich oft um Erlebnisse handelt, deren
Besprechung den Kranken unangenehm ist, hauptsächlich aber, weil sie
sich wirklich nicht daran erinnern, oft den ursächlichen Zusammenhang
des veranlassenden Vorganges und des pathologischen Phänomens nicht
ahnen. Meistens ist es nötig, die Kranken zu hypnotisieren und in der
Hypnose die Erinnerungen jener Zeit, wo das Symptom zum ersten Male
auftrat, wachzurufen; dann gelingt es, jenen Zusammenhang aufs
Deutlichste und Überzeugendste darzulegen. Diese Methode der
Untersuchung hat uns in einer großen Zahl von Fällen Resultate ergeben,
die in theoretischer wie in praktischer Hinsicht wertvoll erscheinen.\
[...] Dieses Buch über Hysterie und Ängste ist ein unveränderter
Nachdruck der längst vergriffenen Originalausgabe von 1909.