Im 4. Jahrhundert v.Chr. werden drei Regionen der ostlichen
Mittelmeerwelt durch urbanistische Massnahmen tiefgreifend umgestaltet.
Wahrend in Arkadien mit Megalopolis eine neue Metropole entsteht, folgen
in der Dodekanes auf die Neugrundung von Rhodos die Stadtebauprojekte
von Halikarnassos, Kos, Knidos und Myndos und in Makedonien baut Konig
Archelaos Pella zu seiner neuen Hauptstadt aus. Martin Tombragel
rekonstruiert in seiner Studie Verlauf, Ursachen und Hintergrunde der
stadtebaulichen Vorgange in diesen drei Regionen unter Berucksichtigung
neuerer Ausgrabungsergebnisse. Dabei gilt das Hauptinteresse den
urbanistischen Errungenschaften der neuen spatklassischen Stadte, in
denen u.a. mit der Gestaltung individueller Stadtbilder experimentiert
wird. Tombragel nahert sich seiner Fragestellung unter Berucksichtigung
zweier ubergreifender Forschungsdiskurse: Einerseits wird analysiert,
inwieweit sich die naturraumlichen, geopolitischen und okonomischen
Unterschiede der jeweiligen Regionen auf den Verlauf der
Stadtebauprojekte ausgewirkt haben, andererseits ist mit der
Untersuchung ein methodenkritischer Ansatz verbunden, der danach fragt,
wie literarische und archaologische Quellen einzeln und zusammenhangend
historisch interpretiert werden konnen.