Der Zufall in Gestalt von unvorhersehbaren Risiken und Chancen spielt
seit jeher eine große Rolle bei vielen Entscheidungen in
Wirtschaftsleben, Technik und Wissenschaft. Zufällige E- ?ussfaktoren
müssen deshalb auch in die formalen Modelle aufgenommen werden, mit
denen heutzutage komplexe Systeme geplant, gesteuert und optimiert
werden. Früher reichte es - bei oft, zufallsbehaftete Größen durch ihre
Mittelwerte zu modellieren. Für die Genauigkeit, die heutzutage von
Modellen etwa für Prozesse in Produktion und Logistik verlangt wird,
müssen aber auch die zufälligen Ein?üsse genauer modelliert werden, es
müssen ihre zeitliche Entwi- lung und ihre wechselseitigen
Abhängigkeiten beschrieben werden. Dies führt typischerweise auf
Modelle, die zwar realitätsnah sind, die aber mit den verfügbaren
mathematisch-analytischen Methoden oft nicht mehr gelöst werden können.
In dieser Situation kann die stochastische Simulation einen Ausweg
bieten, indem sie der mathematischen Modellierung sozusagen eine
experimentelle Variante zur Seite stellt. Einzige Voraussetzung dafür
ist, dass der nicht-zufällige Teil des Modells, also etwa das
Prozessgesc- hen bei feststehenden zufälligen Ein?üssen, berechnet oder
auf dem Rechner dargestellt werden kann. Wird dieses Teilmodell dann für
wechselnden zufälligen Input beobachtet, so können aus den Beobachtungen
Schätzungen für verschiedene Leistungskenngrößen gewonnen werden.