Sind bestimmte Parameter der Verteilung einer Zufallsvaria- blen
unbekannt, so bieten statistische SchHtzmethoden die M6glichkeit, diese
Parameter aus Stichprobenergebnissen zu schHtzen. Unter Parametern
versteht man dabei zumeist Mo- mente der Verteilung der betrachteten
Zufallsvariablen. 1st das verteilungsgesetz bekannt, so bezeichnet man
als Para- meter die in diesem Verteilungsgesetz auftretenden Konstan-
ten. Die in diesem Kapitel darzustellenden Problem16sungen basie- ren
auf Zufallsst1chproben als Auswahlverfahren fUr die Stichprobenelemente,
wodurch die Anwendung der Ergebnisse des Kap1tels 8 erm6gl1cht w1rd. Das
Vorgehen beim SchHtzen soll nun gesch1ldert werden. Es sei e ein
unbekannter Parameter der Verte1lung der Zufalls- var1ablen. Die
SchHtzung dieses Parameters w1rd mit Hilfe e1ner Stichprobenfunktion
durchgefuhrt. Jede Stichproben- funktion, die zur SchHtzung eines
unbekannten Parameters herangezogen werden kann, heiSt eine
SchHtzfunktion fur die- sen Parameter. Sie wird mit 0 bezeichnet. Da 0
von den zu- fallsvariablen X ' --- 'X abhHngig ist, kann man ausfuhrli-
1 n cher schreiben: 0 = D(X, x, ---, X ) oder auch D (X, ---, X ), 1 2 n
1 n n wenn die AbhHngigkeit der SchHtzfunktion vom Stichprobenum- fang
hervorgehoben werden soll. Eine AusprHgung d(x, x, --., 1 2 xn) dieser
SchHtzfunktion, die-sich aus einer realisierten St1chprobe ergibt, w1rd
als NHherungswert des unbekannten Parameters verwendet. S1e heiSt
SchHtzwert des Parameters. Man schreibt d(x, ---, x ) = e (lies: d ist
SchHtzwert fur e).