Stahl und Strahl sind, trotz aller Fortschritte auf dem Gebiet der
Biologie und der pharmakologischen und hormonalen Beein£lussung
bosartiger Geschwiilste, immer noch die Hauptwa££en im Bemiihen, maligne
Erkrankungen zu beherrschen. Die wesentlichen Verbesserungen der
Heilungsquoten beruhen auf dem systematischen Ausbau beider Methoden,
die sowohl biologische Erkenntnisse als auch selbstverstandlich
medikamentose Moglichkeiten sinngemaB zu beriicksichtigen haben. Der
edle Wettstreit zwischen Chirurgie und Strahlenbehandlung hat viel dazu
beigetragen, die Leistungsfahigkeit beider Vor- gehen klarzustellen und
zu steigern und fiihrte schlieBlich zu einer grundlegenden Ande- rung
der Strategie. Beide Verfahren, die grundsatzlich lokale Beein£lussungen
darstellen, stehen iiberall, wo fortschrittlich gedacht wird, nicht mehr
in Konkurrenz zu einander, sondern werden sinnvoll koordiniert. Diese
Entwicklungstendenz kann kaum eindriick- licher dargestellt werden als
bei der Behandlung maligner Erkrankungen des weiblichen Genitaltrakts.
Bei den Erkrankungen der mannlichen Geschlechtsorgane ist der Weg ein
ahnlicher, wennauch etwas weniger augenfallig. Bei den Geschwiilsten der
Nieren und abfiihrenden Harnwege ist das therapeutische Vorgehen in
voller Entwicklung. Noch sind langst nicht aIle Moglichkeiten der
Kombination und Assoziation erschOpft. Man hort oft kritische AuBerungen
iiber den Wert von Handbuchdarstellungen, zumal durch die gelegentlich
nicht zu vermeidenden Verzogerungen der Drucklegung die Dar- stellungen
bei der sehr raschen Entwicklung manchmal nicht mehr ganz dem neuesten
Stand entsprechen. Der Ausbau beider Methoden und die Verbesserung von
fiir gut befundenen Behandlungen erfolgt meistens schrittweise, wobei es
von groBem Vorteil ist, wenn auf friiheren Erfahrungen aufgebaut werden
kann.