Die hier vorgelegte Sammlung von Arbeiten aus nunmehr dreißig Jahren
bedarf angesichts der Fülle dessen, was an soziologischen Publikationen
erscheint, einer Rechtfertigung. Sie liegt vor allem darin, an wichtigen
Arbeitsfeldern der Soziologie zu demonstrieren, wie eng diese
Wissenschaft mit der Gesellschaftsentwicklung verknüpft ist und wie groß
ihre Hoffnungen in den 60er und 70er Jahren waren, auf diese Entwicklung
im Sinne einer, angewandten Aufklärung" Einfluß zu nehmen. Der Titel
Soziologie und Gesellschaftsentwicklung ist anspruchsvoll, aber er
spiegelt den Impetus wider, mit dem ich 1960 in Münster/Westfalen mein
Soziologie-Studium begann; und er signalisiert, was weiterhin das
erkenntnisleitende Ziel dieser Wissenschaft aus dem Geist bürgerlicher
Revolutionen und der Aufklärung sein sollte: der Entwicklung der
Gesellschaft in ihren immer komplexeren Strukturen kritisch auf der Spur
zu bleiben. Die Einführung in die insgesamt 20 Arbeiten soll Etappen der
Soziologieentwicklung in der Bundesrepublik nachzeichnen. In dieser
Hinsicht versteht sich diese Sammlung auch als eine mögliche Form,
Zusammenhänge zwischen Soziologie- und Gesellschaftsgeschichte in
wichtigen Bereichen zu dokumentieren. Der Entstehungsprozeß dieser
Aufsatzsammlung war schwieriger als geahnt. Für sehr engagierte
Unterstützung im Institut für Soziologie der Universität Karlsruhe (TH)
danke ich an erster Stelle Frau Sabina Misoch; ihr oblag die
Gesamtredaktion des Bandes. Weiterhin danke ich Frau Simone Farys, M.
A., Frau Nicole Hägele, M. A. und Herrn Morio Taneda.