Der langfristige Erfolg von Unternehmensgründungen hängt von ihrem
Sozialen Kapital ab und damit von ihrer Fähigkeit, Netzwerkbeziehungen
zu unterschiedlichen Partnern aufzubauen und zu gestalten. Dies gilt
insbesondere in innovativen und durch hohes Investitionsrisiko
gekennzeichneten Branchen wie der Biotechnologie. Erstens eröffnen diese
Netzwerkbeziehungen den Zugang zu kritischen Ressourcen, wie
beispielsweise Kapital, Information, wissenschaftlich-technologischem
Know-how, aber auch Forschungseinrichtungen und Vertriebskanälen.
Zweitens ziehen Investoren und potentielle Kooperationspartner die
bestehenden Netzwerkbeziehungen einer Neugründung und insbesondere die
Reputation der Netzwerkpartner als Indikator für die zukünftige
Erfolgswahrscheinlichkeit heran.
In diesem Zusammenhang bleibt zumeist unberücksichtigt, dass junge
Unternehmen im Zeitablauf unterschiedliche Netzwerkbeziehungen pflegen
sollten, weil ihr Ressourcenbedarf ständigen Veränderungen unterworfen
ist. Ziel der Arbeit ist folglich, Aufschluss über die Entwicklung des
Sozialen Kapitals junger Biotechnologieunternehmen zu geben.
Aufgrund der Neuartigkeit der Forschungsfrage folgt die Untersuchung
einem Grounded Theory Ansatz. Die Erstellung von Fallstudien in sechs
Biotechnologieunternehmen, die unter ähnlichen Rahmenbedingungen
operieren, dabei jedoch unterschiedlich erfolgreich sind, ermöglicht so,
Aussagen über die Erfolgswirksamkeit des Sozialen Kapitals abzuleiten.