Das psychologische Konstrukt der sozialen Gehemmtheit wird aus dem
alltagspsychologischen Konzept der Schüchternheit abgeleitet und
erstmals aus differential- und entwicklungspsychologischer Sicht
systematisch untersucht. Eine Längsschnittstudie mit Kindern und mehrere
Untersuchungen an Erwachsenen zeigen, daß soziale Gehemmtheit schon im
Kindergartenalter ein relativ stabiles Persönlichkeitsmerkmal ist, das
in fremdartigen und sozial-evaluativen Situationen wirksam wird und eine
deutliche Kontinuität zwischen dem Kindes- und dem Erwachsenenalter
aufweist.