in die verschieden ionogenaktiven Zustände der seifenartigen
Kolloidelektrolyte ermöglicht. Wenn auch die Ansichten der neueren
Bearbeiter dieses Gebietes untereinander noch nicht übereinstimmen, so
sind doch fraglos die Versuchs- ergebnisse miteinander in guter und
korrespondierender Beziehung. Es soll deshalb im nachstehenden der
Versuch gemacht werden, die für die Praxis der Anion-und Kationseifen
notwendige einheitliche Darstellungsweise unter Berück- sichtigung der
verschiedenen bisher vorliegenden Arbeiten zu bringen. Betrachtet man
den Verlauf der A/c-Kurve, der f ale-Kurve sowie die Kation- und
Anionbeweglichkeit mit veränderlicher Konzentration, so sind aus den
erhaltenen Kurvenscharen deutlich vier Phasen verschieden ionogenaktiver
Zustände der seifenartigen Kolloidelektrolyte ersichtlich. Erstes
Stadium. Beginnt man von den verdünn testen Lösungen in der Richtung
fortwährend zunehmender Konzentration, so erhält man zunächst den
Zustands- bereich vollkommen in Fettkettenionen und Gegenionen
dissoziierter Anion- und Kationseifen. Die gegenseitigen Entfernungen
der beiden Ionengattungen sind so groß, daß sowohl die interionischen
als auch intermolekularen Bindungs- kräfte (Restvalenzkräfte von der Art
der VAN DER WAALschen Kräfte) nicht in Wirksamkeit treten. Es verhalten
sich deshalb die Anion- und Kationseifen in diesem Stadium wie starke,
vollständig dissoziierte 1,1-wertige Elektrolyte. Diese erste Phase des
Lösungszustandes seifenartiger Kolloidelektrolyte wird einer- seits
begrenzt von der unendlichen Verdünnung, anderseits von einer solchen
Konzentration, wo das Rotationsvolumen der langdimensionierten
Fettketten- ionen, das zur freien Beweglichkeit derselben notwendig ist,
nicht mehr ohne Beeinträchtigung erhalten bleibt (kritische
Konzentration).