Die komplexen Alltagsgefüge der Lern- und Bildungsräume von Kindern und
Jugendlichen verschärfen die Heterogenität in Schülerschaften und
stellen das Bildungsmonopol der Schule entgrenzend in Frage. Wie wird
der Schulraum in Differenz zum Außerschulischen pädagogisch begründet?
Welche Machtstrategien präferieren diese schulischen Raumkonzepte im
Umgang mit Heterogenität? In der Analyse von 750 Schulentwürfen finden
sich erstaunliche Antworten auf diese Fragen. Die Ergebnisse der Studie
münden in eine Typologie von Entwürfen schulischer Machträume. Darüber
lässt sich eindrücklich aufzeigen, dass zwar eklatante
schulformspezifische Differenzen bei der pädagogischen Begründung, nicht
jedoch bei der Ausgestaltung der schulischen Raumordnungen bestehen.
Denn entgegen dem programmatischen Reden von einer Öffnung der Schule,
dominiert hier schulformübergreifend ein Bemühen um die erfolgreiche
Schließung des schulischen Raums.