Die vorliegende Autobiografie Wolfgang Beckers dokumentiert den
steinigen Weg eines Reporters, der sich in der Welt von
Rechtsextremisten, Geheimdiensten und Organisierter Kriminalität bewegte
und schließlich verrückt wurde. Aufgewachsen als Kuckuckskind mit
zahlreichen Ersatzvätern, Schulzeit mit Drogenkarriere, bewegte
Studentenjahre mit Atomkraft-Nein-Danke und Hausbesetzungen sowie
investigativer Journalismus über Verfassungsschutz und Neonazis. Daraus
wird der Stoff für eine Paranoia, die schließlich immer wieder in die
geschlossene Psychiatrie führt. Die bereits in der Kindheit angelegte
bipolare Störung entfaltet sich in anhaltenden Depressionen und
schizophrenen Schüben: Nicht immer schön verrückte Episoden im Zwiespalt
einer Person mit zwei Gesichtern. Erzählt wird auch über die Liebe zum
Leben, zu Frauen und zu seinen Kindern. Und über die Suche nach Heimat,
in Niedersachsen aber vor allem in Südfrankreich und auf der
Kanareninsel La Gomera. Das Buch schildert die beharrlichen Versuche,
einen Ausweg aus der manisch-depressiven Erkrankung zu finden und ist
damit gleichzeitig ein Beitrag zur Selbsttherapie. Ein bewegtes Stück
aktueller Zeitgeschichte, ein Mutmach-Buch für Betroffene und ein
Erfahrungsbericht aus dem Leben eines Post-68ers, der an der
Leichtigkeit des Seins verzweifelte und letztlich doch sein Seelenheil
fand.