Mit der Erweiterung eines bereits begonnenen Jagdschlosses zur Residenz
entstand in Rastatt ab 1700 der neue Wohn- und Regierungssitz des
Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die original erhaltenen
Innendekorationen italienischer Künstler rühmen den Bauherrn bis heute
als Kriegshelden, der aufgrund seiner Siege im Großen Türkenkrieg unter
dem Beinamen 'Türkenlouis' in die Geschichte einging. Nach seinem Tod
1707 übernahm seine kunstsinnige Gemahlin Sibylla Augusta die Regierung
und baute das Schloss zu einer weitläufigen Residenzanlage aus, zu der
auch eine Schlosskirche, mehrere Kapellen und das Lustschloss Favorite
gehörten. Da beide Söhne des Paares ohne männliche Nachkommen starben,
ging der Besitz 1771 an die verwandten Markgrafen von Baden-Durlach
über. Der Silbergraue Führer beschreibt die Entwicklung der barocken
Residenz, die Innenausstattung sowie die Geschichte des Gartens, der
sich heute als Anlage des 20. Jahrhunderts präsentiert.