Zu Beginn der Untersuchung stand die Frage, ob der weitgehende Verlust
der Möglichkeit zum spontanen Lautspracherwerb einen Einfluss auf die
Manifestation und den Verlauf schizophrener Psychosen entwickeln könnte.
Es wurde deutlich, dass die mit der prälingualen Gehörlosigkeit
assoziierten Veränderungen von Lebensbedingungen nicht allein
"sprachlicher", sondern in einem wesentlich umfassenderen Sinn
"biologischer", "kultureller" und "sozialer" Natur sind. Gehörlose
Patienten haben eine deutlich ausgeprägtere Symptomatik und erhebliche
soziale Defizite.