In den 1920er Jahren hat der Schiffsmaschinenbau durch Einführung des
Heißdampfes die Wirtschaftlichkeit der Schiffsmaschinenanlagen
wesentlich verbessert. Man hatte bis dahin aber von einer allgemeinen
Einführung des Heißdampfes Abstand genommen, weil vielfach bei höherer
Überhitzung Beschädigungen der Kolben- und insbesondere der
Schieberliderungen eintraten, was nur durch erhebliche Steigerung der
Schmierölmenge verhindert werden konnte. Um diese Ölmenge nicht in den
Kondensator und möglicherweise in den Kessel gelangen zu lassen, war die
Einschaltung besonderer Entöler von großen Abmessungen in die
Abdampfleitung erforderlich. Um diesem zu entgehen, zog man es allgemein
vor, auch weiterhin mit Naßdampf zu arbeiten, trotzdem mau wusste, dass
dies unwirtschaftlich war. Nachdem sich aber die Kohlen- und
Heizölbeschaffung immer kritischer und kostspieliger gestaltete, musste
man sich zur Einführung der ökonomisch arbeitenden Heißdampfmaschine
entschließen. Ihre großen wirtschaftlichen Vorzüge haben alle Vorurteile
zurücktreten lassen, und die in der Praxis gemachten Erfahrungen und
durchgeführten Verbesserungen haben denn auch diese Vorurteile zum
größten Teile beseitigt, so dass die Heißdampfmaschine sich durchsetzen
konnte, deren Bauarten, Konstruktion und Reparatur in diesem Werk
umfassend dargestellt werden. Nachdruck der überarbeiteten 4. Auflage
aus dem Jahr 1923.