Forschungsarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geowissenschaften /
Geographie - Sonstiges, Sprache: Deutsch, Abstract: An Hand der für
Muldenhohlwege von Altstraßen vom Verfasser entwickelten
geländetauglichen Messeinrichtung und des zur Auswertung der
Messergebnisse vorgeschlagenen mathematisch-geometrischen Modells für
die Ermittlung und Darstellung von Spurweiten-Spektren wurden Aussagen
zur Nutzungsart und zum zeitlichem Nutzungshorizont von Altstraßen
möglich, die bisher, wenn überhaupt, nur mit großem archäologischen
Aufwand erzielbar waren. Die Ergebnisse der Geländeuntersuchungen in den
hier thematisierten Gebieten des Freistaates Sachsen sind verblüffend:
Die charakteristischen Abmessungen der an unterschiedlichen Orten im
Dresdener Raum, der Sächsischen Schweiz und im Osterzgebirge
untersuchten Altstraßenabschnitte sind nahezu unabhängig von
geographischer Höhe und Lage sowie Bodenuntergrund, obwohl die
untersuchten Trassen im Osterzgebirge in rauerem Klima und vorwiegend in
grusig-steinig-humosem Untergrund verlaufen, während sie in der Umgebung
des Dresdener Elbtals in sandig-humose Böden eingetieft sind. Nur in der
Sächsischen Schweiz weist das Spurweiten-Spektrum auf Grund des stark
zerklüfteten Geländes eine von den übrigen untersuchten Gebieten
deutlich abweichende Struktur auf. Die generell vorhandenen Unterschiede
sind jedoch vor allem auf die unterschiedlichen Verkehrsspannungen
zurückzuführen, die zwischen den Ausgangs- und Endpunkten der Gebiete
herrschten, die durch die untersuchten Verkehrstrassen verbunden wurden.
Bei den Geländebefunden drängt sich weiterhin die Frage auf, welches
Ereignis die Aufgabe älterer Trassen bzw. deren Ablösung veranlasst
haben mag, was auf jeden Fall einen dramatischen Einschnitt im
Verkehrswesen bedeutet haben muss. Dieses drastische Ereignis könnte der
Übergang vom langsamen einachsigen Maultier- oder Ochsenkarren zum
schnelleren und größeren zweiachsigen und damit tragfähigeren
Pferdewagen, der "caretta l