Der Titel von Dittberners Gedichtsammlung Ruhe hinter Gardinen
beschreibt den Ort, von wo aus die poetischen Exkursionen unternommen
werden. Es ist ein Beobachtungsposten mit variabler Blickrichtung und
der Möglichkeit, sich zu zeigen und zu verstecken. Nichts, was sich von
diesem Fenster aus erkunden läßt, bleibt unbemerkt: ein Luftballon, der
sich frühmorgens in einer Hecke verfängt, Nachbarn, der Hausmeister, der
Briefträger oder eine unerreichbare Frau gegenüber. Der ländliche
Frieden, der über vielen von Dittberners Gedichten liegt, kann aber auch
trügerische Fassade sein, Indiz für die Isolation des Subjekts im
Alltag.