Mit diesem Band wird eine komplexe Darstellung der deutschsprachigen und
angloamerikanischen Risikojournalismus-Forschung geleistet. Vor dem
Hintergrund der allgemeinen risikosoziologischen Forschung wird eine
kritische Bilanz der kommunikationswissenschaftlichen Zugänge zur
Risikoproblematik gezogen. Im Ergebnis zeigt sich, daß ein Großteil der
Risikoforschung die Qualität journalistischer Orientierungsangebote
daran mißt, daß sie ein unverzerrtes, objektives, unvoreingenommenes
Abbild riskanter Wirklichkeit zeichnen. Der Autor zeigt die
Unangemessenheit dieser normativen Erwartungen, entwickelt in kritischer
Auseinandersetzung mit der neueren Journalismustheorie einen Entwurf zur
Funktion des sozialen Systems Journalismus und leitet hieraus die
Bedingungen der Möglichkeit ab, unter denen Journalismus
gesellschaftliche Risiken beobachtet.