Theodor Storm: Renate / Im Brauerhause Josias Vater nimmt dem Jungen auf
dem Sterbebett das Versprechen ab, die Bauerntochter Renate nicht zu
heiraten, da ihr Vater, der erfolgreich moderne Landwirtschaftsmethoden
einsetzt, der schwarzen Kunst verdächtigt wird. Josias und Renate
bleiben unverheiratet, er wird Dorfpfarrer, sie wird als Hexe verfolgt.
Renate: Erstdruck in: Deutsche Rundschau (Berlin), April 1878. Im
Brauerhause: Erstdruck in Westermanns illustrierte deutsche Monatshefte
Nr. 46, 1879. S.1-18, unter dem Titel: Der Finger. Neuausgabe mit einer
Biographie des Autors. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2016.
Textgrundlage sind die Ausgaben: Theodor Storm: Sämtliche Werke in vier
Bänden. Herausgegeben von Peter Goldammer, 4. Auflage, Berlin und
Weimar: Aufbau, 1978. Theodor Storm: Sämtliche Werke in vier Bänden.
Herausgegeben von Peter Goldammer, Berlin und Weimar: Aufbau, 1967. Die
Paginierung obiger Ausgaben wird in dieser Neuausgabe als Marginalie
zeilengenau mitgeführt. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage
unter Verwendung des Bildes: Francisco José de Goya y Lucientes, Die
Lampe des Teufels (Ausschnitt), 1798. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.
Über den Autor: 1817 in Husum als Sohn eines Advokaten geboren, tritt
Theodor Storm nach dem Studium in Kiel und Berlin zunächst in die
väterliche Kanzlei ein und schlägt später die Richterlaufbahn ein.
Bereits mit 17 erscheint ein erstes Gedicht im Husumer Wochenblatt.
Storm schreibt zeit seines Lebens neben seiner bürgerlichen Karriere.
Nach seiner Pensionierung 1880 entstehen in seinem Alterswohnsitz in
Hademarschen zahlreiche Novellen, darunter seine heute wohl bekannteste,
Der Schimmelreiter, der im Mai 1888 erscheint bevor Theodor am 4. Juli
an Magenkrebs stirbt. Seiner norddeutschen Heimat verpflichtet, die ihn
thematisch und stilistisch prägt, ohne dass er in Heimatdichtung
verfällt, ist Storm einer der bedeutendsten Vertreter des poetischen
Realismus.