Die Verkehrsteilnehmer sind bei Dunkelheit besonderen Anforderungen
ausgesetzt, da selbst bei beleuchteten Straßen die Sehbedingungen
wesentlich ungünstiger sind als bei Ta eslicht. Im besonderen treten bei
beleuchte- ten Straßen erhebliche Unterschiede in der Güte der Be-
leuchtung und im Niveau d8r Leuchtdichte auf. Die Beleuchtung kann von
lichttechnischer Seite konstruk- tiv optimiert werden, während bei der
Leuchtdichte, das ist die wahrgenommene Helligkeit auf der Fahrbahn, die
Re- flexionseigenschaften der Fahrbahnoberfläche eine wichtige Rolle
spielen. Bei verschiedenen Lichteinfallsrichtungen muß von der
Fahrbahnoberfläche ein Teil in die Richtung des Beobachters reflektiert
werden (Abb. 1). Abb. 1: Räumliche Darstellung des Reflexionskörpers
nach [2J - 2 - Die Reflexionseigenschaften von Fahrbahnbelägen sind
ständigen Änderungen unterworfen, da die Verschleiß- beanspruchung durch
den Verkehr die Oberflächengestalt beeinflußt. Außerdem bedingt die
Oberflächenfeuchtigkeit Wandlungen im Reflexionskörper, so daß auf der
Fahrbahn spiegelnde Zonen festzustellen sind, d. h. im Bereich der
Fahrstreifen bilden sich Zonen sehr hoher Leuchtdichte, während abseits
dieser hellen Gebiete ein sehr niedriges Leuchtdichteniveau herrscht.
Das menschliche Auge hat die Fähigkeit, sich auf eine mittlere
Leuchtdichte im gesam- ten Gesichtsfeld einzustellen. Demzufolge sind
bei den oben geschilderten Bedingungen einige Zonen des Gesichts- feldes
zu hell und einige zu dunkel. Die hellen Bereiche führen zu einer
unangenehmen Blendung und die dunklen Be- reiche weisen nicht genügende
Helligkeit auf, damit Gegen- stände erkannt werden können. Insgesamt
wird die Möglich- keit, Hindernisse oder sonstige Gegenstände
wahrzunehmen, herabgesetzt und der Sehkomfort gemindert.