Das Radialumformen von Sonderprofilen ist eine Kombination von
abformender und kinematischer Gestalterzeugung und basiert auf den
Erkenntnissen über das Radialumformen von rotationssymmetrischen
Querprofilen. In dieser Arbeit werden als mögliche Profilformen das
Doppel-T-, das Doppel-y- und das Kreuzprofil näher untersucht. Das
Gesetz der Volumenkonstanz und die vereinfachende Aufnahme eines rein
axialen Werkstoffflusses aufgrund der starken Werkzeugumschließung im
Querprofil sowie das Prinzip der gleichmäßigen Umformung der den
einzelnen Werkzeugwirkrichtungen zugeordneten Querprofilteilflächen
bestimmen zusammen mit den verfügbaren Werkzeuggeometrien die
entstehende Werkstückgestalt. Aus diesen vereinfachenden Annahmen und
Grundprinzipien werden für die einzelnen Profilformen Berechnungsansätze
entwickelt, mit denen es möglich ist, anhand von Werkzeuggeometrie,
Rohteilabmessung und Maschinenbewegungen die entstehende
Werkstückgeometrie vorauszuberechnen. Die Erfüllung der
Qualitätsanforderungen an radialumgeformte Sonderprofile wie
Bruchschmiedung, gleichmäßige Formänderung und ununterbrochener
Faserverlauf wird durch eine umfangreiche Verfahrensanalyse untersucht.
Die vereinfachenden Algorithmen zur Vorausberechnung der entstehenden
Werkstückgeometrie und die Ergebnisse der Verfahrensanalyse bilden die
Grundlage bei der Erstellung der rechnergestützten Arbeitsablaufplanung
PROSOP.