Abhängigkeit ist in der Gesellschaft ein geläufiger Begriff. Alkohol
wird verharmlost, Kaufsucht wird meist belächelt, von einer
Medikamentensucht sind viele unbewusst betroffen, Spielsucht wird häufig
bemitleidet und Drogen werden am liebsten tabuisiert.Jeder Abhängige ist
von Angehörigen umgeben. Diese sehen sich plötzlich mit
Verhaltenänderungen des Abhängigen konfrontiert und wollen den gesunden
Menschen, der er mal war, wieder zurück. Dafür nehmen sie dem
Suchtkranken sämtliche ehemaligen Verantwortungen ab. Sie verrichten
Arbeiten, die der Suchtkranke ehemals übernahm, sie melden den
Suchtkranken beim Arbeitgeber krank, sie diskustieren mit ihm und
versuchen ihn zu bekehren. Dies alles fordert viel Kraft, Nerven,
Unverständnis, Schuld und Scham, ein Distanzieren von Freunden und
Bekannten. Kurz: Sie leiden still. Sie sind nicht im Fokus der
Gesellschaft und fallen völlig unters Radar. Dies macht sie hilflos und
oftmals entwickeln auch sie Abhängigkeiten.In diesem Buch sollen die
Angehörige eine Stimme erhalten so dass auch sie sich nicht mehr
verstecken brauchen und gesehen werden.