Bewegung innerviert werden. In dieser Beziehung haben wir besonders
durch die Untersuchungen W ACHHOLDERS und ALTENBURGERS eine wertvolle
Be- reicherung unserer Kenntnisse erlangt. Die an dem Zustandekommen der
statischen und kinetischen Leistungen beteiligten quergestreiften
Muskeln erfiillen diese Aufgaben vornehmlich dadurch, daB sie sich
infolge der ihnen yom Zentralnervensystem zugehenden Inner-
vationsimpulse kontrahieren oder eine erhohte Spannung entwickeln. Aber
an dem Zustandekommen dieser statischen und kinetischen Leistungen
wirken auch zahlreiche andere Krafte neben der durch die Innervation
hervorgerufenen Kontraktion oder Spannung der Muskeln mit. Vielfach kann
eine Bewegung, die unter bestimmten Bedingungen nur durch die
Kontraktion bestimmter Muskeln gelingt, unter anderen Bedingungen auch
durch ganz andere Krafte, z. B. durch die Schwerkraft, zustande gebracht
werden. Ferner ist zu beriick- sichtigen, daB auch der seines
motorischen Nerven vollig beraubte "deefferentierte" Muskel noch
Eigenschaften besitzt, die zum Zustandekommen statischer und kinetischer
Aufgaben sehr wohl beitragen konnen. Und schlieBlich ist darauf
hinzuweisen, daB eine bestimmte Bewegung eines bestimmten
Skeletabschnittes in einem bestimmten Gelenk, die wir gemeinhin der
Kontraktion bestimmter Muskeln zuschreiben, unter bestimmten Bedingungen
auch durch die Kon- traktion von Muskeln zustande kommen kann, welche
gar nicht iiber das betreffende Gelenk hinwegziehen.