Die Quantenwelt ist längst im Alltag angekommen, ohne dass es vielen
bewusst ist. Dazu gehören Transistoren, Dioden und Laser, die aus
Alltagsgeräten nicht mehr fortzudenken sind. Nach dieser ersten
Generation der Quantentechnologien leben wir derzeit in der zweiten
Generation, in der Grundprinzipien der Quantenmechanik gezielt in
quantenmechanischen Geräten umgesetzt werden. Dazu gehören erste
Prototypen von Quantencomputern, klassische Supercomputer mit
Quantensimulation, Quantenkryptographie und Quantenkommunikation,
Quantensensorik und Quantenmesstechnik. Was Einstein 1935 als spukhafter
Effekt vorkam, ist längst Grundlage umwälzender Quantenkommunikation in
Glasfasernetzen und Satellitentechnik, die ein zukünftiges
Quanteninternet ankündigt. Quantencomputer als Mehrzweckrechner sind nur
die Spitze des Eisbergs mit einer Technologie, die sich schrittweise als
Netzwerk unserer Zivilisation ausbreitet. Umso dringender ist es, die
Grundlagen der Quantenwelt als Hintergrund dieser Technologie zu
verstehen. Grundlagen und Zusammenhänge begreifen, von den
mathematischen und physikalischen Grundlagen bis zu den technischen
Anwendungen, ist ein zentrales Ziel des Buchs. Ein weiteres Anliegen
dieses Buchs ist das Zusammenwachsen mit der Künstlichen Intelligenz. In
meinem Buch "Künstliche Intelligenz. Wann übernehmen die Maschinen?"
(Springer 2. Aufl. 2019) wird Machine learning herausgestellt, das
Automatisierung in Robotik, Industrie- und Arbeitswelt verwirklicht. Mit
Quantentechnologie, Quantencomputer und künstlicher Intelligenz zeichnet
sich aber nicht nur eine Potenzierung neuer Möglichkeiten ab, sondern
auch von Gefährdungen. Daher erhebt sich die Forderung nach frühzeitiger
Technikgestaltung, damit Quantentechnologie und Künstliche Intelligenz
sich als Dienstleistung in der Gesellschaft bewähren.