"The best of all pulmonary function tests is the operation itself."
Björkman 1953 Noch vor drei Jahrzehnten ließ sich die Situation der
Funktionsdiagnostik mit einem solchen Satz treffend darstellen. Mit dem
immer häufiger auftretenden Bronchial- karzinom und dem damit
verbundenen Anstieg lungenchirurgischer Eingriffe ge- wann jedoch die
präoperative Funktionsdiagnostik einen völlig neuen Stellenwert. Ihre
Aufgabe in der chirurgischen und endoskopischen Pneumologie ist es,
Risiko- patienten zu identifizieren und sie einer speziellen
präoperativen Therapie, einer möglichst schonenden Anästhesie,
selektiver Chirurgie und gezielter Nachsorge zu- zuführen. Die pulmonale
Funktionsdiagnostik wurde von der schnellen Entwicklung der Meß- technik
erheblich beeinflußt. Anfangs war sie durch einen großen
Investitions-und Bedienungsaufwand belastet, heute gilt es jedoch
Lösungswege aufzuzeigen, die zur Entwicklung einfacher und schneller
Verfahren führen - Verfahren, die eine exakte funktionelle Beurteilung
und besonders bettseitige Anwendung gestatten. Damit sollte auch eine
differenzierte Diagnostik der frühen postoperativen oder postendo-
skopischen Phase möglich sein. Die in Frage kommenden Methoden müssen
folgende Bedingungen erfüllen: Sie sollen einfache interpretierbare
Meßwerte liefern, kostengünstig, überall durchführ- bar, genügend
empfindlich, gut reproduzierbar und vergleichbar sein. Wir haben uns
deshalb in diesem Buch die Aufgabe gestellt, die verfügbaren Verfahren
auf ihre Brauchbarkeit zur Quantifizierung der pulmonalen Insuffizienz
zu prüfen und eine Wertung zu erarbeiten.