Bis heute ist das Urteil uber den Schriftstellerkreis um Ludwig Uhland,
Justinus Kerner und Gustav Schwab gepragt von Goethes und Heines
Verachtung, bis heute wirft man der Gruppe provinzielle Beschranktheit,
Konservatismus und Talentlosigkeit vor. Dabei veroffentlichten die
Freunde, die man spater als schwabischen Dichterkreis oder schwabische
Romantiker bezeichnete, schon als Tubinger Studenten Texte, die sich
selbstbewusst gegen etablierte Geschmacks- und Bildungskonventionen
wandten. Auch als schwabische Honoratioren stand ihre Arbeit - die
literarische, wissenschaftliche und politische - im Dienst des liberalen
Fortschritts und stellte sich kritisch gegen burgerliche Rationalitat
und Systemdenken, ohne dabei die Nahe zu Heimat und Tradition
aufzugeben. Der Sammelband dokumentiert die Vielfalt und Originalitat
von Vorstellungen und Tatigkeiten im Kreis um Uhland und Kerner, die nun
in interdisziplinarer, kultur- und wissensgeschichtlicher Perspektive
sichtbar werden.