Durch die Wahl einer Programmiersprache sind einerseits die Regeln
festgelegt, nach denen man verfahren muß, um einen Computer in seinem
Sinne zu instruie- ren und darin Prozesse anzustoßen. Andererseits gibt
aber die Sprache auch Konzepte vor, die der Programmierer seinen
Problemlösungen zugrundelegt. Da- bei unterscheiden sich die
verschiedenen Programmiersprachen zum Teil erheb- lich durch den Umfang
der zur Verfügung stehenden Begriffe und Befehle. Wir beschreiben im
folgenden die Merkmale gängiger Programmiersprachen, die auch auf
Kleincomputern wie zum Beispiel 16-Bit-Rechnern der Klasse IBM PC
verfügbar sind. Ziel ist dabei, einen Eindruck von den Eigenarten der
jeweiligen Programmiersprache zu vermitteln. Es wird keine Einordnung
längs einer linearen Bewertungsskala angestrebt, sondern die
Beschreibung der speziellen Möglichkei- ten und der damit im
Zusammenhang stehenden Einsatzbereiche. Nebenbei erhof- fen wir uns eine
Versachlichung einschlägiger Diskussionen zwischen den Verfech- tern
einzelner Sprachen -beruht doch häufig die Herabsetzung anderer Sprachen
nur auf der Unkenntnis der dort jeweils vorhandenen Möglichkeiten und
der vor- gesehenen Verwendungen. Nur in wenigen Gebieten ist der Wandel
und der Ausbau des erforderlichen Kenntnisstandes so intensiv wie im
Bereich der Computer und ihrer Anwendun- gen. Wenn wir uns hier
vornehmen, einen Überblick über derzeit benutzte höhere
Programmiersprachen für Mikrocomputer zu geben, so ist uns dabei bewußt,
daß dieser Themenkreis ständigen Veränderungen ausgesetzt ist und daß
die Bedeu- tung der herkömmlichen Programmierung in vielen Bereichen
durch Anwendung von Programmgeneratoren, durch Computer Aided Software
Engineering (CASE) und durch Einsatz "intelligenter" Systeme zurückgehen
wird.