Der jüdische Klinikleiter Dr. Bernhardi untersagt einem katholischen
Priester, einer im Sterben liegenden Patientin die Absolution zu
erteilen, da sie sich auf dem Weg der Genesung wähnt und er ihr nicht
die letzten frohen Stunden rauben möchte. Als die Frau dann stirbt, wird
dies der Ausgangspunkt einer folgenschweren öffentlichen Hetzkampagne
gegen den Juden Bernhardi. Arthur Schnitzler (1862-1931) skizziert in
diesem Drama die politischen und religiösen Problematiken in Österreich
um 1900. Ein besonderes Augenmerk richtet er dabei auf den verstärkten
Antisemitismus, von dem er selbst betroffen war.