Raphael Wess stellt eine Interventionsstudie zur Entwicklung
modellierungsspezifischer professioneller Kompetenz in zwölf
mathematikdidaktischen Lehr-Lern-Labor-Seminaren vor. In seiner Studie
vergleicht er die Kompetenzentwicklungen Studierender, die
Modellierungsaufgaben für den Einsatz mit Schülerinnen und Schülern
eigenständig erstellen, und Studierender, die in einem vergleichbaren
Lehr-Lern-Labor die Modellierungsaufgaben nicht selbst konzipieren.
Mithilfe der Item-Response-Theorie weist er nach, dass sich sowohl die
Aufgaben- als auch die Diagnosekompetenz zum Lehren mathematischen
Modellierens als eindimensionale Leistungsdisposition erfassen lässt. Es
wird deutlich, dass die Konzeption von Modellierungsaufgaben und ihr
Einsatz in der Praxis zu einer differenten Kompetenzentwicklung beider
Gruppen führen. Ferner lassen sich unterschiedliche, die
Kompetenzentwicklung beeinflussende Faktoren, wie etwa das Vorwissen
oder Überzeugungen zum mathematischen Modellieren, identifizieren.