Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medizin - Neurologie,
Psychiatrie, Süchte, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Fragestellung
dieser empirischen Arbeit war: - Wie entscheiden und argumentieren
Pflegekräfte, die an der Weiterbildung "Fachpflege Psychiatrie"
teilnehmen, in Situationen, die als Kontrasterfahrung zwischen dem
eigenen beruflichen Selbstverständnis und ärztlichen Anordnungen erlebt
werden? - Gibt es Unterschiede, die sich aus Faktoren wie Geschlecht,
Alter, Berufserfahrung oder beruflichem Selbstverständnis ableiten
lassen? Bei 115 Pflegekräften, aus unterschiedlichen psychiatrischen
Weiterbildungs-einrichtungen in Deutschland, wurde das eigene berufliche
Selbstverständnis mit dem, aus der Literatur abgeleiteten,
Selbstverständnis der psychiatrischen Pflege verglichen. In sechs von
acht Aspekten gab es eine sehr hohe Übereinstimmung. Dann wurden die
TeilnehmerInnen der Befragung mit zwei Fallbeispielen konfrontiert, in
denen eine ärztliche Anordnung im Widerspruch zu dem angenommenen
beruflichen Selbstverständnis stand. In beiden Fallbeispielen hätte die
Ausführung der Anordnung schädliche Folgen für die Patientinnen haben
können. Zudem wäre, bei der Ausführung der Anordnung, in beiden
Fallbeispielen auch gegen Grundrechte verstoßen worden. Die Erwartung,
dass eine Mehrheit der Befragten die Durchführung der ärztlichen
Anordnung in beiden Fallbeispielen ablehnen würde, wurde durch das
Ergebnis widerlegt. Nur 14 von 115 Befragten lehnten in beiden
Fallbeispielen die Durchführung der ärztlichen Anordnung ab. Bei diesen
TeilnehmerInnen zeigten sich, in den Antworten zum beruflichen
Selbstverständnis, in zwei Aspekten deutliche Unterschiede zu den
anderen Befragten.