Am Anfang der Entwicklung problemorientierter Programmierspra- chen
stand der Wunsch nach einer bequemen Formulierung der Ma-
schinengegebenheiten. FORTRAN II ist ein typischer Vertreter dieser
Zeit. Dann wurde die Bedeutung der Strukturierung erkannt: ALGOL 60 legt
Wert auf die der Algorithmen, COBOL auf die der Daten. Mehrere Hundert
Programmiersprachen entstanden aus und neben diesen Klassikern. Lange
Zeit hat es so ausgesehen, als ob ein Programmierer (zur Vereinfachung
bezeichne dieser Terminus hier jeden, der mit Pro- grammiersprachen zu
tun hat) nicht umlernen muB. In festgefUgten Umgebungen Uberwog die
RUcksichtnahme auf existierende Programm- bibliotheken den Wunsch nach
Experimenten mit neuen Sprachen. Erst in den letzten Jahren sind
einerseits an verschiedenen Stel- len ein Umsteigen, andererseits die
Weiterentwicklung alter Spra- chen im Lichte neuerer Entwicklungen zu
beobachten. MuB der Pro- grammierer dann von neuem Programmieren lernen?
Eigentlich nicht! Aber die Programmiersprachen sind so unterschiedlich
entworfen, daB nicht nur die Terminologie, sondern oft auch die dahinter
stehenden Denkmodelle verschieden sind. In diesem Buch ist der Versuch
unternommen worden, die weitver- breiteten problemorientierten
programmiersprachen und diejenigen, von denen neue Impulse ausgegangen
sind bzw. ausgehen konnen, in einer einheitlichen Weise zu beschreiben.
Dies kann den Ubergang von einer Sprache zur anderen erleichtern, indem
die Analogien und Unterschiede deutlich werden. Es gibt aber auch einen
Ein- blick in die Konzepte, die andere Sprachen als die gerade benutz-
te, bieten. Manches Konzept der neueren Programmiersprachen laBt sich
als Programmiertechnik auch bei der Verwendung alterer Spra- chen
einsetzen und kann so die Qualitat der Programme und des Programmierers
erhohen.