Anhand einer Schulbuchanalyse zeigt Katrin Schiffer, dass Schülerinnen
und Schüler im heutigen Mathematikunterricht eine stark
empirisch-gegenständlich geprägte Auffassung von Algebra erlangen. Diese
empirische Auffassung steht im Kontrast zu der üblicherweise formal
abstrakten Auffassung der Lehrer. Die Autorin legt jedoch anhand der
Analyse von Eulers Lehrbuch "Vollständige Anleitung zur Algebra" dar,
dass die empirische Auffassung historisch berechtigt ist und eine
adäquate Beschreibung der Schülertheorien darstellt. Die
Untersuchungsergebnisse zeigen, an welchen Stellen im Lernprozess
wahrscheinlich Schwierigkeiten beim Erlernen der Algebra auftreten
werden, und dass diese Schwierigkeiten auf strukturellen Problemen
beruhen.