Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa -
Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,3,
Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für
Verwaltungswissenschaften), Veranstaltung: Bürokratietheorien, Sprache:
Deutsch, Abstract: Die bürokratische Verwaltung ist seit jeher ein
zentraler Akteur der Politik und Gesellschaftsordnung. Sie sorgt für die
regelgebundene, kontinuierliche, sachliche und effiziente Ausübung der
staatlichen Macht. Allerdings gibt es laut Max Weber in allen modernen
politischen Systemen das "Bestreben anwachsender bürokratischer
Apparate, sich politisch von jeglicher Herrschaft zu verselbstständigen
und sich gegenüber gesellschaftlichen Impulsen abzukapseln", also sich
jeglicher Kontrolle anderer gesellschaftlicher oder politischer Akteure
zu entziehen. Dies stößt auf harte Kritik von Weber. Diese Arbeit soll
sich auf Webers politische Überlegungen zum deutschen Beamtentum im
späten Kaiserreich konzentrieren, welche er in seinem Werk "Parlament
und Regierung im neugeordneten Deutschland. Zur politischen Kritik des
Beamtentums und Parteiwesens" niedergeschrieben hat. Bei der Periode von
1917 bis 1919 handelt es sich für Deutschland aufgrund des Übergangs von
der Monarchie zur Republik um eine Periode des politischen und sozialen
Umbruchs. Mit diesem Beitrag zur künftigen Verfassungsform Deutschlands
nach dem ersten Weltkrieg, thematisiert er die Vorteile der modernen
Bürokratie, bringt aber ebenso seine Missbilligung der genannten
politischen Verselbstständigung der Bürokratie und der durch sie
wirkenden Beamtenschaft zum Ausdruck. Diese aufgreifend, legt er eine
Theorie unter anderem über die institutionell einzurichtende Zähmung
oder Eingrenzung der faktischen Macht der Beamten, durch Kontrolle und
Wahl der politischen Führer dar. Um seine Theorie aufzuzeigen, soll in
dieser Arbeit zunächst die historisch entwickelte Herrschaft des
Beamtentums dargestellt und auf ihre Ursachen und Machtbasis analysiert
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