Einerseits ist die politische Berichterstattung in Europa durch einen
gemeinsamen Blick auf die EU geprägt. In dem Sinne besteht eine
europäische Öffentlichkeit. Andererseits bleibt eine solche
Berichterstattung mehrfach segmentiert - nicht nur im Hinblick auf
Länder, sondern auch im Hinblick auf die Art der Medien, in denen die
Berichterstattung erfolgt. Wie ist diese Mehrfach-Segmentierung zu
klären? Die Antwort, die in diesem Buch auf Basis von Redaktionsstudien
in sechs europäischen Ländern gegeben wird, lautet: durch
unterschiedliche politische Diskurskulturen. Diese bestehen nicht nur
national, sondern sie existieren auch für unterschiedliche Typen von
Zeitungen. Doch gibt es Ansätze des Entstehens einer europäischen
politischen Diskurskultur?