Die EU-Strukturfonds sind in verschiedener Hinsicht interessant. Dies
gilt zunächst für ihre zunehmende finanzielle Bedeutung. Die Höhe der
Förder- mittel des EU-Budgets, die für die Strukturfonds verwendet
worden sind, hat seit den 80er Jahren im Zuge des voranschreitenden
europäischen Einigungs- prozesses ständig zugenommen: Die für die
Strukturfonds eingesetzten Mittel sind von 64,6 Mrd. ECU für den
Zeitraum von 1989 bis 1993 (in Preisen von 1989; vgl. Europäische
Kommission 1995) auf 141,5 Mrd. ECU für die För- derperiode von 1994 bis
1999 angestiegen. Das bedeutet, daß die jährlichen Fördermittel sich von
7,2 Mrd. ECU im Jahr 1987 und 14,5 Mrd. ECU im Jahr 1993 (= 17,8 % resp.
28,0 % des Gesamthaushaltes) auf 27,4 Mrd. ECU im Jahr 1999 erhöhen
werden (vgl. Conrad 1995, 12 f. ). Ferner - aber damit zusammenhängend -
sind die EU-Strukturfonds mehr und mehr für verschie- dene Politikfelder
in den EU-Mitgliedstaaten wichtig geworden - besonders in den ökonomisch
weniger entwickelten Ländern. In Griechenland zum Beispiel entfiel im
Jahr 1989 auf jeden Einwohner eine Strukturfondsförderung in Höhe von
122 ECU (vgl. CEC 1990, 140), und jeder Langzeitarbeitslose wurde hier
im Zeitraum von 1989 bis 1993 durchschnittlich jährlich mit 381 ECU aus
dem Europäischen Sozialfonds ge- fördert (vgl. CEC 1990, 156). Der
Anteil der Regionalfondsförderung belief sich in Griechenland im Jahr
1993 auf 11,0 % der Investitionen und 1,9 % des Bruttoinlandsproduktes
(vgl.