Isoflavone gehören zur Gruppe der Phytoöstrogene und finden über die
primäre Expositionsquelle der Sojabohne vermehrt Anwendung in der
traditionellen asiatischen Küche. Nach Aufklärung der strukturellen
Ähnlichkeit von Isoflavonen und endogen produziertem Östradiol konnten
epidemiologische Studien ein verringertes Aufkommen von hormonell
bedingten Erkrankungen bei asiatischen Frauen mit einer vermehrten
Aufnahme von Isoflavonen korrelieren. Zur Beurteilung von Effekten einer
lebenslangen Isoflavonaufnahme auf das endokrine System wurden weibliche
Wistar Ratten einer isoflavonreichen oder einer isoflavonarmen Diät
ausgesetzt. Mittels Analysen physiologischer Daten sowie histologischer
und molekularbiologischer Untersuchungen wurden die Einflüsse einer
Isoflavon-Intervention auf östrogen-sensitive Gewebe im intakten und
postmenopausalen Modell überprüft. Die Resultate dieser Studie lassen
unterschiedliche und teils konträr zur Literatur stehende Effekte der
Isoflavon-Exposition zwischen den beiden Tiermodellen erkennen. Im
Rahmen dieses Buches wird versucht den heutigen Stand der Forschung mit
den neu erbrachten Erkenntnissen über die Wirkung von Isoflavonen im
endokrinen System der weiblichen Ratte zu vermitteln und zu diskutieren.