I. Textkonstitution: Die Forschung verfugt uber mehrere mittelalterliche
Handschriften und Editionen, sogar uber eine moderne kritische
Gesamtausgabe der Historischen Gedichte des Theodoros Prodromos.
Allerdings gibt es immer noch Stellen in diesen Texten, die zu
hinterfragen sind (z. T. schon erkannt, z. T. ungefragt akzeptiert).
Manche davon werden auch nach der vorliegenden Behandlung - vorlaufig? -
korrupt bleiben, andere liessen sich deutlich verbessern bzw. besser
verstehen, viele wurden geheilt. Letzteres erfolgte auf zwei Wege:
Entweder fuhrte die systematische Anwendung von philologischen Methoden
und Mitteln (Nachkollation, Grammatik, Syntax, Metrik, Stilkenntnis,
vergleichendes Lesen, lexikographische Forschung usw.) auf einen
uberzeugenden Korrekturvorschlag (emendatio) hin oder, umgekehrt, eine
gluckliche Eingebung (divinatio) liess sich (nachtraglich) durch die
erwahnten Mitteln bestatigen bzw. untermauern. II. Quellenforschung
bedeutet in diesem Fall die Suche nach dem Gedankenweg des Dichters, den
Versuch alle seinen Andeutungen aufzufangen. Dies geschieht auf zwei
Wege: Entweder spricht der Text direkt die aLesungen des Lesers an oder
dieser erkennt nur unbestimmt eine gewisse Nachahmung-Reminiszenz usw.,
die sich dann oft mit Hilfe der Technologie oder traditioneller Methoden
genauer bestimmen lasst.