Es ist sicher kein Zufall, daK dieses Werk vomehmlich in Erlangen
entstand, wo Informatiker und Optiker seit vielen jahren
zusammenarbeiten, u. a. in einem Sonderforschungsbereich der DFG. Diese
Wechselwirkung war notwendig, urn die erzielten Ergebnisse erreichen und
auch verstandlich darstellen zu k6nnen. Verstandlich bedeutet hier: fur
beide Disziplinen, denn die Symbiose von Informatik und Optik ist es,
auf der die Hoffnung beruht, die Leistungsfahigkeit von Parallel-Rechnem
wesentlich steigem zu k6nnen. Warum die Symbiose? 1m Rechner werden
Daten verknfipft und Daten werden transportiert. Die Verknupfung
geschieht in Transistoren. Zwar gibt es so etwas wie einen optischen
Transistor, aber mit einem Preis- LeistungsverhaItnis, das urn mehrere
Gr6Renordnungen schlechter ist als beim elektronischen Transistor. Aber
fur den Transport von Daten sind Photonen La. bedeutend besser geeignet
als Elektronen. Das hangt jedoch von der Lange der Strecke ab, was man
historisch belegen kann. Zuerst haben die Photonen die Elektronen bei
den ganz langen Strecken fiber den Atlantik verdrangt. In den LANs
(local area networks) ist der Trend zugunsten der Photonen nicht zu
fibersehen. Zwischen einzelnen Prozessoren benutzt man schon optische
Fasem. Die optische Technologie fUr den Board-zu-Board-Verkehr wartet
auf ihren Einsatz. Bald danach wird man Optik fUr Chip-zu-Chip-
Verbindungen benutzen. Dagegen wird man den on-chip-Verkehr vermutlich
noch lange per Elektronik erledigen. 6 Geleitwort Die Situation laE. t
sich durch eine Parabel veranschaulichen. Elektronen sind wie
Eisenbahnzuge, die sich - durch Schienen gefuhrt - auf einer Ebene
bewegen. Die Photonen sind dagegen wie Flugzeuge, die ungebunden den
drei-dimensionalen Raum durcheilen.