Obwohl bereits Marx und Weber die Bedeutung von Organisationen in der
modernen Gesellschaft hervorgehoben hatten, ist die Frage, wie das
Verhältnis von Organisation und Gesellschaft beschreibbar ist, in der
Soziologie über lange Zeit unbearbeitet geblieben.
Die Beiträge des Bandes gehen dem Zusammenhang von gesellschaftlicher
Differenzierungsform und Organisation nach. Gemeinsam ist ihnen der
Versuch, die Analyse von Organisationen an die Möglichkeiten einer
Theorie der modernen, funktional differenzierten Gesellschaft
zurückzubinden. Dabei wird auf der einen Seite die Enthaltsamkeit der
Organisationsforschung in der Frage nach der "Gesellschaftlichkeit"
ihres Gegenstandes aufgegeben, auf der anderen Seite der Kurzschluss
vermieden, die moderne Gesellschaft als eine "Organisationsgesellschaft"
zu beschreiben.