Von Horst Albach A. Einleitung Die betriebswirtschaftliche
Organisationstheorie hat seit den Tagen von Frederic Tay- lor und Henri
Fayol eine sturmische Entwicklung hinter sich gebracht. Es ist bekannt,
daB die mikrookonomische Theorie bis vor kurzem nieht viel zum
Verstandnis der Be- triebsorganisation beigetragen hat. Weniger bekannt
durfte sein, daB die gegenwar- tige Organisationstheorie nieht viel uber
Mikrookonomie sagen will. Tatsachlich exi- stiert die Wirtschaftstheorie
in der heutigen betriebswirtschaftlichen Organisations- theorie nieht.
Richard Scotts Buch von 1981, welches im Jahre 1986 unter dem Titel
"Grundlagen der Organisationstheorie" ins Deutsche ubersetzt wurde, sagt
dazu das l folgende: "It seems we are presently on the threshold of an
important new develop- ment in the theoretical models of business
organization. The open rational system mo- dels that have dominated our
thinking in the early sixties are being challenged and que- stioned by a
whole bunch of open natural models. The new models put emphasis on the
environment and its impact on behavior and on the chances of survival of
organi- zations. At the same time these theories rigorously attack the
assumption of the older schools that organizations behave as rational
systems". Scott behandelt bevolke- rungsokologische Modelle, die in den
letzten Jahren weltweite Beachtung und auch in Deutschland BefUrworter
gefunden haben. Sozial-Darwinismus scheint fUr das Stu- dium von
Organisationen angemessener zu sein als die mikrookonomische Theorie der
Transaktionskosten. Das mag fur den Beobachter von Organisationen in der
realen Welt nicht verwunder- lich sein.