Die deutschen Emittenten haben in den letzten beiden Jahren
offensichtlich die Op- tionsanleihe als interessantes
Finanzierungsinstrument wiederentdeckt. Der an die- sem Phanomen
allgemein interessierte Leser findet in den einschUlgigen Lehrbti- chern
zur Finanzierungslehre allerdings sehr wenig Ausktinfte tiber die
Bedeutung von Optionsanleihen, ihre Erscheinungsformen und Kennzeichen
sowie Kriterien zu ihrer Beurteilung. Und auch die im angelsachsischen
Schrifttum inzwischen weit verbreitete Optionspreistheorie findet nur
zgernd Eingang in die deutschen Finan- zierungslehrbticher. Der
Verfasser der vorliegenden Abhandlung, die auf eine an meinem Lehrstuhl
an der FernuniversiHit Hagen betreute Diplomarbeit zurtickgeht, wendet
sich somit ei- nem Gebiet zu, daB sowohl von theoretischem Interesse wie
aber zugleich auch von praktischer Bedeutung fUr den deutschen
Kapitalmarkt ist. Dementsprechend be- schrankt sich der Verfasser auch
keineswegs darauf, etwa nur die einschlagigen fi-
nanzierungstheoretischen Modelle zur Optionsbewertung darzustellen -
dies ge- schieht eher recht knapp. Vielmehr verdeutlicht der Verfasser
seinen Lesern in einer sehr soliden, umfassenden und klar geschriebenen
Darstellung zunachst, welche Er- scheinungsformen Optionsscheine im
einzelnen annehmen knnen, in welcher Be- ziehung sie zu anderen Formen
von Optionsrechten stehen und welche technischen und rechtlichen Aspekte
von einem Emittenten zu beach ten sind, der sich dieses Fi-
nanzierungsinstrumentes bedienen will. Den eigentlichen Kern der Arbeit
bildet dann eine sehr umfassende und detaillierte Darstellung der
wesentlichen Bestim- mungsfaktoren des Borsenkurses von Optionsscheinen.
SchlieBlich vermittelt der Verfasser einen instruktiven Oberblick tiber
verschiedene Anlagestrategien, die er zudem einer kritischen
Erfolgsanalyse unterzieht. Der Verfasser kann und will dabei allerdings
keine vordergrtindigen Patentrezepte vermitteln, die zu einem
vermeintlich "todsicheren" Spekulationserfolg fUhren.