In einer Zeit, in der man den umweltschädigenden Einfluß unserer
technologischen Gesell- schaften immer deutlicher zu spüren bekommt, muß
zwangsläufig die "Lehre vom Haus- halt der Natur", also die Ökologie, an
Bedeutung zunehmen. Daß diese Wissenschaft sich nicht nur um die Rettung
der vom Aussterben bedrohten Tiere und Pflanzen bemüht, sondern auch die
in ihrer Existenzgrundlage sich selbst gefährdende Menschheit in ihre
Betrachtung einbezieht, ist eine Tatsache, die bisher leider nicht in
weiten Kreisen der Be- völkerung bewußt gemacht wurde. Man kann wohl
getrost behaupten, ökologische For- schung sei neben einer ausgewogenen
Politik und neben akzeptablen Konzepten der Öko- nomie für den
Fortbestand der Menschheit notwendig. Der Ökologe stützt sich bei seinen
Untersuchungen auf nur verbal beschreibbare Beob- achtungen (welche
allerdings oft durch Fotos oder Zeichnungen dokumentarisch festge-
halten werden können) und auf (mehr oder weniger) objektive Meßdaten.
Liegen nach der Untersuchung letztere vor, müssen diese in irgendeiner
Weise in logischen Zusammen- hang gebracht werden, sie müssen also
verarbeitet werden. Bei der Auswahl von nume- rischen Verfahren muß der
Ökologe allerdings größtenteils auf fachfremde Literatur zu-
rückgreifen, d. h. Werke der mathematischen, naturwissenschaftlichen,
sozialwissenschaft- lichen und medizinischen Statistik sowie der
praktischen Mathematik für technisch-natur- wissenschaftliche
Disziplinen. Entsprechend muß er sich Taschenrechnerprogramme für die
Datenauswertung aus Büchern anderer Fachdisziplinen zusammensuchen. Für
eine Wissenschaft, die - wie oben angedeutet - so bedeutungsvoll wurde,
ist es allmählich an der Zeit, daß sie ihre eigene Literatur zu diesem
Thema erhält.