In diesem Band wird die Entwicklung eines auf der
Finite-Elemente-Methode aufbauenden Simulationsverfahrens für die Kalt-,
Halbwarm- und Warmmassivumformung beschrieben. Das Verfahren liefert
detaillierte Informationen über die plastische Werkstückdeformation
sowie Wärmeentstehung und Temperaturausgleich bei Massivumformvorgängen.
Die Methode basiert auf dem Markovschen Extremalprinzip und ist auf
isotrope, inkompressible Werkstoffe beschränkt. Das starrplastische
Fließverhalten wurde mit Hilfe des Stoffgesetzes nach Lévy-Mises erfaßt
(bei technischen Vorgängen der Massivumformung können die elastischen
und temperaturbedingten Formänderungsanteile gegenüber den plastischen
vernachlässigt werden). Die Anwendbarkeit des Simulationsverfahrens
wurde an Beispielen zum Kalt- und Warmstauchen von Stahl- und
Aluminiumquadern gezeigt. Direkte Vergleiche von berechneten mit
experimentellen Untersuchungsergebnissen zeigten eine gute
Übereinstimmung. Dazu wurde der zeitliche Temperaturverlauf im
Stauchkörper an verschiedenen Stellen meßtechnisch erfaßt und mit den
Simulationswerten verglichen. Weitere Vergleiche wurden anhand von
Kraft-Weg-Verläufen, Werkstückkonturen und visioplastisch bestimmten
Vergleichs-Formänderungsverteilungen durchgeführt.