Die koronare Herzkrankheit ist heute in den industrialisierten Lan- dem
die haufigste unmittelbar lebensbedrohliche Krankheit gewor- den. Dabei
bleibt der zugrundeliegende Prozel3 der stenosierenden Atheromatose
iiberviele Jahre asymptomatisch. Auch wenn gelegent- lich durch ein
Belastungselektrokardiogramm die Krankheit vorzei- tig erkannt wird,
sind in der Regel der Myokardinfarkt oder die Angi- na pectoris erste
Zeichen dieser Krankheit. 1m weiteren Verlaufbe- einflussen im
wesentlichen die Herzinsuffizienz und das Ausmal3 der Stenosen im
Koronarsystem die Prognose. Bis vor wenigen lahren war es nur durch die
relativ aufwendige Linksherzkatheter-Untersuchung moglich gewesen,
Veranderungen in den Koronargefal3en aufzuzeigen, oder das Ausmal3 einer
Herzin- suffizienz mitte1s Bestimmung der Volumina, der
Austreibungsfrakti- on sowie der Drucke quantitativ zu erfassen. Mit der
EinfUhrung der nuklear-medizinischen Methoden konnen wir nun diese
beiden fUr die koronare Herzkrankheit wesentlichen Veranderungen auch
nicht- invasiv erkennen. Mit der Thallium-Szintigraphie ist es moglich
ge- worden, kritische Stenosen darzustellen und zusatzlich zum Bela-
stungselektrokardiogramm auch in ihrer Lokalisation und Ausdeh- nung zu
definieren. Die Radionuklidventrikulographie ermoglicht aufunblutige
Weise, die linksventrikulare Austreibungsfraktion, den wichtigsten
Einzelparameter zur Bestimmung der Herzfunktion, di- rekt zu messen.
Beide Anwendungsgebiete haben sich in kurzer Zeit durchgesetzt und
finden eine immer grol3ere Verbreitung.