In den letzten Jahrzehnten ist eine betrachtliche Zahl von
byzantinischen Papyri veroffentlicht worden, in denen immer wieder
interessante Details zur Geldgeschichte zu finden sind. Es schien
niitzlich, Belege dieser Art zu sam- meln und den Versuch zu
unternehmen, sie in einem groBeren Zusammen- hang zu interpretieren.
Eine Reihe von Phllnomenen, die sich auf die Wahrung Agyptens in by-
zantinischer Zeit beziehen, ist noch immer nicht gedeutet.
Dementsprechend fehIt bis heute auch eine systematische Darstellung der
Wahrung dieser Zeit. Der Zuwachs an Papyri kann, so scheint es, zur
Klarung dieser Fragen bei- tragen. Andererseits ist es durch das
Erscheinen von W. Hahn's Moneta Im- perii Byzantini auch ffir
AuBenstehende moglich geworden, sich einen Uber- 1 blick iiber die
Miinzgeschichte jener Zeit zu verschaffen. Unsere Untersuchungen
verfolgen zwei Ziele. Zum einen richten sie sich auf die Rekonstruktion
der metrologischen Systeme, die in den verschiedenen Epochen Geltung
hatten. Dieser Versuch, Grundlinien der historischen Ent- wicklung
aufzuzeigen, enthalt notwendigerweise hypothetische Elemente. Es zeigt
sich, daB die zahlreichen, aber in der Regel doch wenig aussagekraftigen
Papyrusbelege ffir dieses Unterfangen noch nicht ganz ausreichen. Ein
zweites Ziel ist es, die im Zahlungsverkehr geltenden Usancen an
ausgewahIten Beispielen darzustellen. Auch hier bleibt noch viel
unsicher, besonders die Interpretation der in den oxyrhynchitischen
Urkunden der zweiten Halfte des 6. Jahrhunderts belegten Standards
(B'I1J.l.oc1.oC '\'Yoc, iBtmnx: oc '\'Yoc, '\'Yoc 'AA.e ClvBpeiClC)
macht Schwierigkeiten. A. C.