Im Laufe der 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts ist es in Osterreich zu
einer Wiederaufnahme der Erforschung der Altsteinzeit gekommen; seit
1999 wird sie im speziellen von der Prahistorischen Kommission der OAW
intensiviert. Schwerpunkt dieser Forschungen liegt im fundreichen
Lossgebiet Niederosterreichs mit dem Zentrum Krems an der Donau.
Anlasslich des Abschlusses des ersten Forschungsprojektes, dessen
zentraler Bestandteil vor allem die Ausgrabung an der altbekannten
Fundstelle am Hundssteig von Krems war, wurde in Wien im November 2005
ein Symposium abgehalten. Unter dem Thema Aktuelle Aspekte des mittel-
und osteuropaischen Jungpalaolithikums - Methoden, Chronologie,
Technologie und Subsistenz wurden Spezialisten aus rund einem Dutzend
europaischer Lander geladen, die zum Forschungsstand und uber aktuelle
Neuigkeiten ihrer Region berichteten. Daruber hinaus wurden die in der
Palaolithforschung so wichtigen interdisziplinaren Beitrage forciert.
Vorrangig zahlen hierzu die Sedimentologie, die eiszeitliche
Stratigraphie sowie die Absolutchronologie, die quer uber Europa
diskutiert werden konnte. Vor allem dem fruhen und mittleren
Jungpalaolithikum wurde dabei Augenmerk geschenkt. Diese Perioden wurden
durch die Prasentation der neuen Forschungen an den
niederosterreichischen Fundorten wie Krems-Hundssteig, Krems-Wachtberg,
Willendorf, Grub-Kranawetberg und Alberndorf bewertet und im breiten
Rahmen den Nachbarregionen, aber auch den bedeutenden Fundplatzen der
Schwabischen Alb auf der einen Seite und donauabwarts uber Rumanien
sowie bis nach Russland gegenubergestellt.